23-Jährige gestaltet Engers Zukunft mit

Céline Joswig ist das jüngste Mitglied im neuen Rat. Wofür sich die Nachwuchspolitikerin im Stadtparlament besonders einsetzen will und was ihre Gründe sind, sich politisch zu engagieren.

Céline Joswig drückt den Altersdurchschnitt des aktuellen Engerer Stadtrates deutlich nach unten. Mit gerade mal 23 Jahren ist die Engeranerin das jüngste Ratsmitglied. Sie hat sich aus voller Überzeugung entschieden, in der Kommunalpolitik mitzumischen. Ein Glücksfall, denn Parteien haben große Schwierigkeiten, junge Nachwuchskräfte für die Kommunalpolitik zu gewinnen.

„Wir haben in der Engeraner FDP einen Generationswechsel vollzogen“, sagt Céline Joswig. Mit Norbert Busch als Fraktionsvorsitzendem und Peter-David Friedrich vertritt sie die Liberalen im neuen Stadtrat.

„Die liberalen Grundsätze der Partei gefallen mir. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch“, sagt die junge Ratsfrau. Im Juni 2019 entschloss sie sich, der FDP beizutreten.

Gern will sie sich in der Politik auch für den Umweltschutz einsetzen. „Das Thema ist mir wichtig – aber wir sollten Umweltziele über andere Wege erreichen als ausschließlich über Verbote.“

Die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs liegt ihr am Herzen. Als Oldinghauserin weiß sie, wovon sie spricht. „Wir haben im Ortsteil leider keine Bus-Anbindung.“ Wenn die Jura-Studentin mit dem Bus zur Uni nach Bielefeld fahren möchte, muss sie zunächst drei Kilometer bis nach Pödinghausen laufen. Probleme bereite mitunter auch das Mobilfunknetz in Oldinghausen. „Das kann eigentlich nicht sein in heutiger Zeit.“

Themen auch für junge Menschen anstoßen

Trotz allem läuft in Enger ihrer Meinung nach sicherlich vieles gut, „aber die Stadt hat Potenzial manche Dinge zu verbessern“. Für unerlässlich hält sie es, genau zu überlegen, welche Flächen man im Stadtgebiet für welche Zwecke künftig verplant. „Wir sollten schlau überlegen, wo wir investieren.“ Die Barrierefreiheit im Ortskern mit Hilfe eines von der Stadt geplanten ISEK-Projektes in die Tat umzusetzen, findet ihre Zustimmung. „Das ist besonders für ältere Menschen ein wichtiger Aspekt.“

Mitzuwirken, auch Themen für jüngere Menschen anzustoßen, macht für die junge Politikerin den Reiz in der Kommunalpolitik aus. Dabei hatte sie zunächst lediglich vor, im Stadtverband der FDP etwas mitzumischen.

Als sie aber angesprochen wurde, ob sie bei der Kommunalwahl 2020 bereit wäre zu kandidieren, sagte sie spontan zu. Über die Reserveliste schaffte die 23-Jährige den Sprung in den neuen Stadtrat. „Jede Ratssitzung fand ich bislang spannend“, sagt die Oldinghauserin, die darüber hinaus Mitglied im Betriebsausschuss und im Ausschuss für öffentliche Sicherheit, Ordnung und Soziales ist.

Neben ihrem Studium arbeitet Céline Joswig als Referentin für den heimischen FDP-Landtagsabgeordneten Stephen Paul und führt die Kreisgeschäftsstelle der Liberalen. Ein volles Programm – Zeit zum Abschalten findet sie beim Lesen und Sport. „Und ich bin gern draußen in der Natur.“